In der altersgemischten Lerngruppe können die Kinder die Schule in einer ihnen angemessenen Zeit durchlaufen, d.h. in drei bis maximal sechs Jahren, ohne die Lerngruppe verlassen zu müssen.
Der gesamte Lernstoff der vier Grundschuljahre ist ständig präsent. Jüngere Kinder sehen, welche Inhalte sich die älteren erarbeiten und behalten schon vieles davon, die älteren müssen sich bei Erklärungen an Unterrichtsstoff aus der Vergangenheit erinnern und wiederholen ihn auf diese Weise.
Im täglichen Umgang von Großen und Kleinen miteinander kann Toleranz und Achtung erlernt werden: Durch die große Altersstreuung unter den Kindern entstehen Situationen, in denen bei entsprechender Anleitung ohne Konkurrenzdenken Hilfe gegeben und Hilfe angenommen werden kann.
Der jährliche Wechsel eines Viertels der Lerngruppe bewirkt, dass Kinder ihre sozialen Beziehungen jährlich neu ordnen, wobei aber eine Grundstruktur erhalten bleibt, weil dreiviertel der Kinder in der Gruppe verbleiben. Kindern wird so über die gesamte Grundschulzeit hinweg die wichtige Möglichkeit gegeben, immer wieder andere Rollen innerhalb der Lerngruppe zu übernehmen. Gleichzeitig erfahren sie aber auch die Sicherheit und Kontinuität, die sie benötigen, um Selbstbewusstsein zu entwickeln und ihren Möglichkeiten gemäß lernen zu können.